255:0 O dass doch bald dein Feuer brennte
255:1 O dass doch bald dein Feuer brennte, du unaussprechlich Liebender, und bald die ganze Welt erkennte, dass du bist König, Gott und Herr!
255:2 Zwar brennt es schon in heller Flamme, jetzt hier, jetzt dort, in Ost und West, dir, dem für uns erwürgten Lamme, ein herrlich Pfingst– und Freudenfest;
255:3 und noch entzünden Himmelsfunken so manches kalte, tote Herz und machen Durst'ge freudetrunken und heilen Sünd und Höllenschmerz.
255:4 Verzehre Stolz und Eigenliebe und sondre ab, was unrein ist, und mehre jener Flamme Triebe, die dir nur glüht, Herr Jesu Christ.
255:5 Erwecke, läutre und vereine des ganzen Christenvolkes Schar und mach in deinem Gnadenscheine dein Heil noch jedem offenbar.
255:6 Du unerschöpfter Quell des Lebens, allmächtig starker Gotteshauch, dein Feuermeer ström nicht vergebens. Ach zünd in unsern Herzen auch.
255:7 Schmelz alles, was sich trennt, zusammen und baue deinen Tempel aus; lass leuchten deine heilgen Flammen durch deines Vaters ganzes Haus.
255:8 Beleb, erleucht, erwärm, entflamme doch bald die ganze weite Welt und zeig dich jedem Völkerstamme als Heiland, Friedefürst und Held.
255:9 Dann tönen dir von Millionen der Liebe Jubelharmonien, und alle, die auf Erden wohnen, knien vor den Thron des Lammes hin.